3 Tipps: so schläft dein Kind sicher ein



Achtung: dies ist kein Schlaflernprogramm. Keine kalten Tipps.

Keine Vorschläge, wie du dich von dir und deinem Kind so weit entfernst, bis ihr jegliche Grundlage für Vertrauen und Bindung verloren habt.


Und dennoch: ja, jedes Kind kann schlafen.


Das, was meine Kinder für einen sicheren Schlaf brauchen ist in erster Linie mich als Mama oder meinen Mann als Papa,
die in sich sicher und ganz in der eigenen Mitte sind.

 

Ich möchte meinem Kind in dem Moment spüren lassen, dass ich ganz präsent bin. Mit ihm verbunden. Dass es sicher ist. Nicht allein und dass es mit mir in meine Ruhe eintauchen kann.
 
Ich möchte der sichere Hafen sein.
Der Anker. Die Hand an dem es sich festhalten kann und das Herz, mit dem es sich verbinden kann. Ich möchte die Sicherheit für mein Kind sein.
 

Wenn ich nicht in meinem Gleichgewicht bin, innerlich aufgewühlt, vielleicht noch einen ungelösten Konflikt mit meinem Partner habe, der mich beschäftigt, spüren das meine Kinder sofort.

 

Was ist mit Mama los? Wo ist sie innerlich? Wie soll ich ins Vertrauen und in die Ruhe kommen, wenn meine Mama emotional gerade so verunsichert ist?
Woher soll ich wissen, dass ich sicher bin und loslassen kann?

 

Unsere Kinder schenken uns das größte Vertrauen und nur durch uns können sie in einen sicheren und erholsamen Schlaf finden.


Natürlich gibt es die Abende, an denen ich nicht in meiner Mitte bin. Innerlich aufgewühlt und äußerlich zerstritten.

 

Es gibt die Abende, an denen mir mein Kind spiegelt, wie sehr ich innerlich gerade mit meinen Gefühlen kämpfe und nicht liebevoll und präsent bei ihm bin.


Hier kommt also mein erster Tipp:
Ihr werdet mit den Augen rollen, weil viel leichter gesagt als getan. Ich sag es trotzdem: finde deine Mitte indem du dich erdest. Nimm dir eine Minute für dich, bevor du dein Kind ins Bett bringst:

Stell dich gut auf beide Füße, schließe deine Augen.

Spüre deinen Atem und nimm wahr, was du gerade in deinem Körper spürst.

Die Enge auf deiner Brust, deine angespannten Schultern, all den Stress deines Tages und auch all die Mühe, die du dir täglich mit deinem Kind gibst.
Du schenkst deinem Kind täglich all deine Liebe. Du bist eine wundervolle Mutter.

Stelle dir nun vor, dass du tief verwurzelt mit der Erde bist. Stelle dir vor, wie du von deinen Fußwurzeln aus, durch jede Erdschicht hindurch tief verwurzelt mit dem Erdkern bist.

Der zweite Punkt ist die chronische Überreizung, die ich täglich bei Kindern erlebe. Nach dem Acht-Stundentag in der Kita geht es direkt weiter zum Kinderturnen. Auf dem Weg muss noch ein kurzer Wocheneinkauf erledigt werden.

Ganz schnell.

Einmal hin, alles drin.

Aber jetzt, nach Quengelkasse und dem Kinderturnen geht's aber fix nach Hause. Während der Einkauf eingeräumt wird, die Waschmaschine und der Trockner laufen, sitzt das Kind allein vor dem Fernseher.

Es darf jetzt eine kurze Pause machen. Erholung.

Ich auch.

Kurze Ruhe, weil einem der Abend mit DIESEM Kind gerade wirklich alles abverlangt. Zwei Stunden Geschrei.

Voll peinlich vor den Nachbarn.

Von deren Kindern hört man nichts.

 

Worauf ich hinaus möchte, ist die Masse an Reizen, die unsere Kinder am Tag aufnehmen und verarbeiten müssen.

 

Ein Tag in der schönsten Kita ist und bleibt Schwerstarbeit für die Kleinen.

 

Acht Stunden Großraumbüro mit verbaler, emotionaler und körperlicher Auseinandersetzung. Lärmpegel. Situationen, die unsere Kinder weder einordnen, noch verstehen können. Nach der Kita geht's genauso weiter.


Versteht mich nicht falsch: natürlich müssen wir arbeiten, was ohne Fremdbetreuung meistens nicht möglich ist.

Natürlich müssen wir Einkaufen und Wäsche machen.

 

Das, worauf ich mit meinem zweiten Tip hinweisen möchte, ist die Bewusstwerdung dafür, wie viel unsere Kinder am Tag leisten.
Sie geben in jeder Sekunde ihr Allerbestes. 
 
Manchmal schwer vorstellbar.
Dennoch ist es genau so.
 
Sie suchen keinen Streit, sie suchen den Weg aus dem Reizdschungel und haben viel zu verdauen.
 

Gerade in den zwei Stunden Weinen vor dem Einschlafen, gibt es alles, um die erschlagenden Eindrücke zu verarbeiten. Mit Händen und Füßen versucht es, alle Anspannung des Tages abzuschütteln und weint voller Überforderung.

 

Das, was dein Kind versucht, ist das eigene überreizte Nervensystem zu regenerieren. 


Hier also mein zweiter Tipp:
Mach dir bewusst, wie viel dein Kind tagtäglich leistet und wie viel Mühe es aufbringen muss, all das zu verarbeiten.

 

Es geht nicht um Langeweile, es geht um einen kindgerechten Alltag in verdaubarer Dosis.

 

Gönn' dir und deinem Kind eine Pause um alles erlebte zur Ruhe kommen zu lassen.

Mein dritter Tipp hilft dir in der Umsetzung eines ruhigen Tages. Er lautet:

 

schaffe Rituale für dein Kind, in denen es Sicherheit findet und in ihnen zur Ruhe kommen kann.

 

Vielleicht beginnst du mit einem bewussten Abendritual und fragst dich zu nächst, wie würde für dich der Abend mit deinem Kind harmonisch ausklingen?

Ich wünsche dir und deinem Kind von Herzen, einen wunderschönen Alltag, in dem du es immer wieder schaffst, deine Mitte zu finden und dein Kind in Liebe in den Schlaf begleitest. Ich wünsche euch einen freudvollen und spannenden Alltag, in dem du mit liebevollen Blick all das siehst, was dein Kleines täglich leistet und mehr Raum für Ruhe und Regeneration schaffst.

In Liebe,
Pia Mortimer

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