Mutterschaft & die eigene Kindheit

Wenn wir unser Kind zu selbstbestimmten Menschen begleiten wollen, ist es zunächst wichtig zu verstehen, dass sie erstens von sich aus, von ihrer Natur geh, bereits als Baby, schon längst selbstbestimmt sind und dass zweitens, wir dafür sorge tragen dass sie ihre Selbstbestimmung nicht verlieren. Dass sie spüren, dass sie mit ihren Bedürfnissen und Grenzen gesehen und begleitet werden, dass sie in uns ein Gegenüber haben, was ihnen Raum gibt, um ihre Emotionen zu leben und ihnen zuhören.

 

Damit wir unserem Kind diesen Raum schenken können, wo es seine Individualität leben kann, seine Emotionen, Grenzen und Bedürfnisse ausleben kann, ist es wichtig, dass wir Eltern und mit unserer eigenen Kindheit auseinandersetzen.

 

Denn so häufig, greifen wir als Eltern besonders in stressigen Situationen auf die Verhaltensmuster, Sätze, Worte unserer eigenen Eltern zurück, die wir doch eigentlich nie sagen wollten... Und wir sehen uns dabei zu, wie wir Dinge tun oder sprechen wie unsere eigenen Eltern, obwohl wir uns vielleicht geschworen haben, so nie zu sein.

 

Warum passiert uns das?

Warum sagen oder tun wird Dinge, obwohl wir wissen,

dass sie uns als Kinder verletzt haben?

 

In uns, hat sich das Verhalten unserer Eltern so unbewusst tief verankert, dass wir besonders dann, wenn wir in Stress geraden, darauf zurück greifen. Gerade dann, wenn uns das Wasser bis zum Hals steht und wir doch jetzt endlich mal los müssen, weil wir doch schon jetzt zu spät sind und unser Kind doch bitte einfach mal nur kurz die Schuhe anziehen soll, ohne zu bocken, zu zicken, sich quer zu stellen, ist es unglaublich schwer in unserer Ruhe zu bleiben.

 

Die Sätze, die wir in unserer Kindheit gehört haben, haben sich in unserem Unterbewussten sehr tief verankert.

 

Das sind sehr häufig eine Menge Gefühle, die wir nie gezeigt haben, weil wir gelernt haben, nicht wütend oder nicht traurig sein zu dürfen... Da sind so viele Erfahrungen, Erlebnisse, die wir gemacht haben, die unverarbeitet in unserem Unterbewusstsein liegen und so einen massiven Einfluss auf unsere Handlungen haben.

 

Denn besonders das, was uns nicht bewusst ist, das, was wir nicht verarbeitet haben, die Gefühle, die wir uns verbieten, nicht zulassen wollen, haben einen massiven Einfluss auf unsere Handlungen! Haben wir als Kinder gelernt, dass wir bestraft oder beschämt wurden, wenn wir wütend waren, hat sich dies unbewusst so tief verankert, dass es uns auch als erwachsene Frau schwer fallen kann, wütend zu sein, weil wir in unserer Kindheit gelernt haben, dass Wut eine negative Emotion ist, die für Streit, Missgunst, Bestrafung, Beschämung oder Trennung sorgt.

 

In unserem Erwachsenen Dasein als Mama, ist es so wichtig, dass wir uns fragen und bewusst machen, wie unsere eigene Kindheit war, um die eigenen wunden Punkte, die alten Verletzungen zu stillen. Und damit, schaffen wir gleichzeitig den Raum, damit unser Kind seine wahren Emotionen leben kann. Wenn wir schon als Kinder gelernt haben, dass Wut und Trauer etwas schlimmes ist und diese Glaubenssätze unbewusst wirken, wird es uns umso schwerer fallen, die Wut und Trauer unseres Kindes zuzulassen und zu begleiten. So lange wir unser Verletzungen in uns, aus unserer Kindheit nicht heilen, wird wahrscheinlich immer diese Stimme in unserem Kopf sein, die sagt:

 

Hör endlich auf, sei nicht so laut, wenn du nicht bald ruhig bist, dann...., usw.

 

Schau zurück, um nach vorne schauen zu können. Das ist der Leitsatz meiner Arbeit, meiner eigenen Persönlichkeitsentwicklung und meiner Mutterschaft. Damit meine ich: mach dir liebevoll klar, was du bewusst und/oder unbewusst aus deiner Kindheit mitgenommen hast, welche Glaubenssätze du von deinen Eltern übernommen hast, die gar nicht deine sind, werde dir über deine inneren Trigger bewusst. Bewusstsein, Liebe, Anerkennung und Loslassen, dass macht authentische Mutterschaft für mich persönlich aus. 

 

In Liebe,

Pia Sophie Asitha Mortimer

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